Pressekonferenz und Feierstunde zur Bekanntgabe der zu fördernden Kreise und kreisfreien Städte in Berlin
Das größte Programm des Bundes zur Weiterentwicklung des lebensbegleitenden Lernens ist einen wichtigen Schritt vorangebracht worden: Die besten Konzepte deutscher Kommunen für innovative regionale Bildungsangebote wurden am Mittwoch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet. „Mit dem 60 Millionen Euro umfassenden Programm stärken wir in einer einmaligen Partnerschaft aus Bund, Kommunen und Stiftungen den Standortfaktor Bildung“, sagte die Staatssekretärin im BMBF, Cornelia Quennet-Thielen, in Berlin. „In den Kommunen durchlaufen die Menschen ihre Bildungsbiographie – von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Erwachsenenbildung. Wir fördern deshalb Konzepte, in denen aufeinander abgestimmte Bildungsangebote das lebensbegleitende Lernen weiterentwickeln. Die 40 ausgewählten Projekte sind der beste Beweis dafür, wie Lernen vor Ort zum unmittelbaren Nutzen der Bürgerinnen und Bürger praktiziert werden kann.“
Bei den nun ausgewählten Kommunen sind Großstädte ebenso vertreten wie kleine und mittlere Kommunen in Ballungszentren und in ländlichen Regionen. Zur Umsetzung ihrer Ziele richten viele Kommunen Bildungsbüros ein. Hier werden erstmals die auf verschiedene Ämter und Dezernate verteilten Bildungszuständigkeiten koordiniert. Die Bürgerinnen und Bürger können sich bei dieser zentralen Anlaufstelle über die (Weiter-)Bildungsangebote ihrer Kommunen informieren und sich beraten lassen.
An einer ersten Auswahlrunde im Februar dieses Jahres hatten sich über 200 Kreise und kreisfreie Städte beteiligt. 57 Standorte wurden daraufhin zur Antragstellung aufgefordert. Eine Jury hat aus dieser Gruppe nun 40 Konzepte ausgewählt, die ab September 2009 an den Start gehen sollen. Bei den ausgewählten Kommunen handelt es sich um 17 Kreise und 23 Städte aus 15 Bundesländern.
„Lernen vor Ort“ ist ein zentraler Bestandteil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung, die unter dem Motto „Aufstieg durch Bildung“ Bildungsangebote innovationsbereiter Kommunen zunächst drei Jahre lang fördert. Besonders erfolgreiche und transferfähige Vorhaben können um weitere zwei Jahre verlängert werden. Hierfür stellen das BMBF und der Europäische Sozialfonds 60 Millionen Euro zur Verfügung. Ein aus 29 Stiftungen bestehender und eigens gegründeter Stiftungsverbund, dem über 80 weitere Stiftungen assoziiert sind, unterstützt die Kommunen durch Patenschaften. Jeder ausgewählte Standort kann von einer Stiftung in einer „lokalen Grundpatenschaft“ unterstützt werden. Neben der Grundpatenschaft können die Stiftungen auch „Themenpatenschaften“ zu einzelnen Schwerpunkten der kommunalen Projekte übernehmen.
„Deutsche Stiftungen haben „Lernen vor Ort“ von Anfang an mitgestaltet“, so Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Frankfurt am Main und einer der Sprecher des Stiftungsverbundes „Lernen vor Ort“. „Stiftungen sind gute Partner für dieses neuartige Kooperationsprojekt. Erstens kann man mit ihnen neue Wege gehen, denn sie sind unabhängig und innovationsbereit. Zweitens kennen sie sich an ihren Standorten bestens aus. Drittens haben sie zentrale Bildungsthemen vorangebracht, von der frühkindlichen Bildung bis zur Zuwandererintegration.
Die Länder sind über Vertreter der Kultusministerkonferenz sowie der Wirtschafts- und der Arbeitsministerkonferenz an der Steuerungsgruppe des Programms beteiligt, die gleichfalls am Mittwoch erstmalig zusammengetreten ist. Gemeinsam mit Experten und Sozialpartnern werden Bund und Länder in dieser Steuerungsgruppe die 17 Kreise und 23 kreisfreien Städte bei ihren Projekten begleiten.
Pressedienst des BMBF vom 17.06.2009
[Pressemitteilung 143/2009]
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