Bildung

Beitrag der Stiftungen zum Programm "Lernen vor Ort"

Die Initiative "Lernen vor Ort" ermutigt Kreise und kreisfreie Städte über einen Förderzeitraum von drei Jahren (2009 – 2012) dazu, ein kohärentes Bildungsmanagement vor Ort zu entwickeln oder weiterzuentwickeln. Dabei kooperieren sie mit allen Schlüsselakteuren der Bildung. Dazu gehören auch die Stiftungen, denn gerade sie geben in der Bildungsinnovation immer wieder wichtige Impulse und bringen neue Lösungen auf den Weg.

Die Initiative „LernenvorOrt“ fördert somit auf systematische Weise die fruchtbare Verbindung von Stiftungen und Standorten, die sich auf den Weg zu einem kohärenten Bildungssystem vor Ort machen. Jede beteiligte Kommune hat eine Stiftung als Patin an ihrer Seite, die regelmäßig an Sitzungen der eingerichteten Steuerungsgruppen auf strategischer und / oder operativer Ebene teilnimmt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten moderierende, beratende oder Impuls gebende Unterstützung leistet. Auf diese Weise kann eine einzigartige Schubkraft für das Lernen vor Ort entstehen.

Stiftungen, die sich noch nicht am Programm „LernenvorOrt“ beteiligen und die Chance erkennen, durch eine neuartige Zusammenarbeit innerhalb eines Stiftungsverbundes sowie mit staatlichen und kommunalen Partnern aufeinander abgestimmte, leistungsfähige Bildungssysteme vor Ort gemeinsam auf den Weg zu bringen, können sich auf folgende Weise an der Initiative beteiligen:
Der nationale Stiftungsverbund

Die beteiligten Stiftungen, die eine Grund- und/oder überregionale Themenpatenschaft übernehmen, bilden den nationalen  Stiftungsverbund „LernenvorOrt“. Im Stiftungsverbund werden die Erfahrungen ausgetauscht, die die Stiftungen im Rahmen ihrer Patenschaften sammeln. Außerdem werden die notwendigen Absprachen getroffen, die zu einer optimalen Unterstützung und Begleitung der Standorte erforderlich sind. Der Stiftungsverbund wird durch eine Geschäftsstelle koordiniert und unterstützt, die einen hauptamtlichen Leiter und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin hat und die durch Zuweisungen des BMBF finanziert wird. Der Verbund trifft sich in der Regel zweimal im Jahr, um den Stand des Projekts und seine Weiterentwicklung zu besprechen. Es können im Verlauf des Programms weitere Stiftungen aufgenommen werden.

Die Grundpatenschaft

Jede geförderte Kommune kooperiert mit mindestens einer Stiftung im Rahmen einer Grundpatenschaft. Die Grundpatenschaft ist lokal. Die Stiftung stellt dabei dem Standort ihre Expertise bei der Entwicklung eines kohärenten Bildungswesens vor Ort zur Verfügung. Dabei kommt der Kommune die ganze thematische und methodische Kompetenz der Stiftung im Bildungsbereich zugute.
Jede Stiftung hat eine Vertretung als Ansprechpartner/in für die Begleitung des Projekts vor Ort benannt. In Absprache zwischen Standort und Stiftung begleitet die Stiftung das Projekt vor Ort in Form von Moderation, Beratung oder direkter Mitwirkung bei der Projektumsetzung. Die Stiftungsvertretung ist beratendes Mitglied der örtlichen Projektleitung und nimmt an entsprechenden Ausschüssen teil.
Die Stiftung unterstützt den Kooperationspartner bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen (z.B. örtliche Bildungskonferenzen) durch Referenten, ob aus dem eigenen Hause oder aus ihrem Umfeld, durch Beratung bei der Themenwahl oder durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten. Zu den Unterstützungsbeiträgen gehören an einigen Standorten auch die Durchführung von Teamentwicklungsmaßnahmen für die Projektteams sowie die Unterstützung bei der Marketing- und Pressearbeit. Darüber hinaus setzen Stiftungen an manchen Standorten finanzielle Impulse für besonders innovative Ansätze. ... mehr zum Thema

Die Themenpatenschaft

 

Zusätzlich zu einer lokalen Grundpatenschaft oder ausschließlich kann eine Stiftung eine oder mehrere Themenpatenschaften übernehmen. Das bedeutet, dass eine Stiftung einem oder mehreren Standorten ihre Expertise in bestimmten Bildungsbereichen - z.B. naturwissenschaftliche und technische Bildung, Integration von Zuwanderern, Übergang Schule-Beruf etc. - zur Verfügung stellt und Unterstützung bei der nachhaltigen Implementierung vor Ort leistet. Es kann sich dabei um einzelne, sehr erfolgreiche Produkte handeln oder um Produkt-Cluster, mit denen eine Stiftung ein bestimmtes Bildungsthema erfolgreich bearbeitet. Auf diese Weise können sich auch solche Stiftungen an der Initiative "Lernen vor Ort" beteiligen, die keinen ausgeprägten lokalen Bezug haben und lieber überregional oder national arbeiten. Manche Stiftungen übernehmen sowohl eine Grundpatenschaft vor Ort als auch eine Themenpatenschaft . Die örtliche Entfaltung der Patenschaften und die Kombinationen von Grund- und Themenpatenschaften werden im Stiftungsverbund besprochen und von der Geschäftsstelle begleitet. Der Stiftungsverbund ist offen für die Beteiligung weiterer Stiftungen, die sich im Rahmen einer Themenpatenschaft engagieren möchten. ... mehr zum Thema

Die lokalen Stiftungsverbünde
Die Entwicklung zeigt, dass an vielen Standorten die örtlichen Stiftungen bereit sind, sich für den Aufbau einer kommunalen Bildungslandschaft zu engagieren und an deren Gestaltung mitzuwirken. In über der Hälfte der „LernenvorOrt“-Kommunen existieren lokale Stiftungsverbünde, in denen zwischen 4 und 18 örtliche oder überörtliche Stiftungen gemeinsam gegenüber der Kommune agieren. Sie haben sich gebildet, um ihre Arbeit und Förderung besser aufeinander abzustimmen und in Zusammenarbeit mit der Kommune  und den anderen örtlichen Bildungsakteuren ihren Beitrag zur Gemeinschaftsaufgabe Bildung zu leisten. Die Entwicklungsstände in den lokalen Verbünden sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von einem lockeren Gesprächzusammenhang und Erfahrungsaustausch bis zu konkreten Vereinbarungen über Schwerpunktsetzungen und Vorgehensweisen. Die meisten verstehen sich als ein Verbund, der zeitlich über das Programm „LernenvorOrt“ hinaus Bestand haben wird und zum Teil auch andere Organisationsformen (Vereine und Initiativen) einbezieht. Alle lokalen Stiftungsverbünde nehmen über eine Sprecherstiftung und zum Teil gemeinsam mit einer überregional agierenden Stiftung die lokale Grundpatenschaft in “ihrer“ Kommune wahr. Zudem sind sie in der Regel über die Sprecherstiftung im nationalen Stiftungsverbund vertreten. ...mehr zum Thema
Die Kommunikations- und Ordnungsstruktur

Die Kommunikation zwischen den einzelnen Stiftungen, dem Stiftungsverbund und dem Gesamtprojekt „LernenvorOrt“ verläuft über die Geschäftsstelle des Stiftungsverbundes. Ihre Leitung unterstützt und berät die beteiligten Stiftungen, ist mobil und bei Bedarf vor Ort präsent. Die Geschäftsstelle organisiert die Treffen des Stiftungsverbundes und richtet diese an thematischen Schwerpunktsetzungen aus, die aus dem Stiftungsverbund gewünscht werden.
Der Stiftungsverbund wählt ein Sprecherteam (zurzeit 6 Mitglieder) aus seinen Reihen, die den Stiftungsverbund im Kuratorium des Gesamtprojektes vertreten und gemeinsam mit der Geschäftsstelle direkte Verbindung zum BMBF halten. Das Sprecherteam trägt außerdem dafür Sorge, dass „LernenvorOrt“ als Modell einer öffentlich-privaten Partnerschaft im Bildungsbereich in Stiftungszusammenschlüssen und Stiftungsplattformen präsent ist und bereitet die Sitzungen des nationalen Stiftungsverbundes inhaltlich vor. Bei den Sitzungen des Stiftungsverbundes berichten jeweils einige Stiftungen über den Fortgang der Zusammenarbeit an den einzelnen Standorten. Die Verbundstreffen dienen außerdem dazu, Fragen der weiteren Projektstrategie, der Öffentlichkeitsarbeit, der Evaluation und der Weiterentwicklung aus der Stiftungsperspektive zu erörtern und entsprechende Vereinbarungen zu treffen.

Die Chancen

Die Mitarbeit in der Initiative "Lernen vor Ort" bietet große Chancen: Hier entsteht eine Zusammenarbeit neuer Größenordnung und Systematik. Stiftungen, deren Profile und Methoden sehr verschieden sind, arbeiten gleichwohl systematisch an ausgewählten Standorten in der Bildungsinnovation zusammen,  d.h. sichtbar, konkret und nachvollziehbar. Stiftungen haben ihr Interesse erkannt, an der Gestaltung der örtlichen Bildungslandschaft aktiv mitzuwirken. In die im Aufbau befindlichen Kooperations- und Steuerungsstrukturen können sie ihre Expertise und ihre Ressourcen einbringen und zugleich in einem quasi "gesellschaftlichen Bildungsdiskurs" lernen, welche Bildungsthemen in ihrer Stadt vorrangig bearbeitet werden und welche Prioritäten gesetzt werden müssten. Sie wollen dabei nicht ihre Unabhängigkeit und Eigenverantwortung aufgeben, sehen aber sehr wohl die Chance, ihre jeweiligen Projekt- und Förderentscheidungen datenbasiert und auf der Grundlage einer Diskussion mit allen örtlichen Bildungsakteuren zu treffen. In den „LernenvorOrt“-Kommunen ist die Gestaltung einer solchen „Kooperation auf Augenhöhe“ in vollem Gange. Es entstehen Bildungsnetzwerke, die erprobte Lösungen zu einer Vielzahl von zentralen Bildungsthemen anbieten können und eine neuartige Schubkraft für Innovation, die sich nur durch die Bündelung von Anstrengungen mehrerer Akteure entfalten kann. Die lokale Rückbindung der Stiftungsinnovationen sorgt gleichzeitig für Bodenhaftung. Auch in der Zusammenarbeit mit dem BMBF, den Ländern, dem Städtetag und dem Landkreistag liegt eine große Chance - dass nämlich die Bildungsarbeit der Stiftungen systematischer als bisher verknüpft wird mit öffentlichen Anstrengungen - und dass sie dadurch stärker in die Fläche und in die Tiefe gelangt. Stiftungen haben keine Macht; aber sie können durchaus positiven Einfluss entfalten. Die Initiative „LernenvorOrt“ ist die Gelegenheit dazu.

Stand: April 2011

Geschäftsstelle Stiftungsverbund



Geschäftsstelle
Stiftungsverbund 
Lernen
vorOrt
Die Geschäftsstelle wurde in der
Trägerschaft des Bundesverband
Deutscher Stiftungen geführt.

Die Geschäfststelle ist zum
30.04.2015 übergegangen
in die Koordinierungsstelle
Netzwerk Stiftungen und
Bildung im Bundesverband
Deutscher Stiftungen.

Die Kontaktdaten finden
Sie in der Box oberhalb.


Informationen des Stiftungsverbundes


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"Der Beitrag der Stiftungen"
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"Grundpatenschaften"
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"Themenpatenschaften"
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Download des Artikels
"Mitgliedschaft im
Stiftungsverbund"
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Download der
Presseinformation
vom 31. Mai 2011
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Download der
Presseinformation
vom 17. Juni 2009
(PDF, 23 KB)

Download der
Presseinformation
vom 02. März 2009
(PDF, 23 KB)

Download der
Presseinformation
vom 15. Oktober 2008
(PDF, 23 KB)