Bei der Verbesserung von Bildungsgerechtigkeit kommt der frühkindlichen Bildung eine zentrale Bedeutung zu, denn in der frühen Lebensphase werden wichtige Entwicklungsgrundlagen geschaffen. Diese von der Entwicklungspsychologie bestätigte These spiegelt sich auch in den Aktivitäten der „Lernen vor Ort“- Kommunen wieder: 27 Kreise und kreisfreie Städte, also mehr als die Hälfte der beteiligten Kommunen, haben ihren Schwerpunkte auf das Aktionsfeld „Familienbildung und Elternarbeit“ gelegt. Im Workshop „Frühkindliche Bildung und Familienbildung agieren gemeinsam für einen gerechten Bildungsstart“ stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Kreis Recklinghausen sowie den Städten Erfurt und Leipzig Ansätze zum Ausgleich ungleicher Startbedingungen vor.
Das „Lernen vor Ort“- Team aus dem Kreis Recklinghausen erläuterte, wie unterstützende Maßnahmen für junge Eltern mit Migrationshintergrund in so genannten „Leuchtturm-Projekten“ umgesetzt werden. Das Projektteam der Stadt Erfurt stellte einen umfassenden Ansatz für die Umsetzung und Verbreitung von regionalen Familienbildungsangeboten wie z.B. den Familienpass vor. Der Vortrag der Leipziger Referentin thematisierte die Weiterentwicklung von Kindertagesstätten zu Familienzentren im Rahmen der städtischen Bildungsstrategie und die Entwicklung von Qualitätsstandards in der Familienbildung.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass eine langfristige Einbindung der vorgestellten Aktivitäten in die kommunalen Organisationsstrukturen durch eine engagierte kommunale Spitze und mit den entsprechenden politischen Beschlüssen sehr erleichtert wird.
Als eine zentrale Grundbedingung für die gelungene Integration und Ansprache aller wichtigen Akteure wurde eine offene und durchlässige Kommunikation sowohl auf der strategischen als auch auf der operativen Ebene genannt. „Lernen vor Ort“ steht dabei vor der Aufgabe, als steuerndes Element innerhalb der Kommune den Überblick über die regionalen Angebote und Verantwortungsträger zu behalten. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass als Handlungsgrundlage aller weiteren Schritte ein kommunales Leitbild entwickelt bzw. fortentwickelt werden muss, das im Idealfall von allen Akteuren in der Kommune getragen wird. Auch eine entsprechende Meilensteinplanung kann nur gelingen, wenn die Kooperationspartner in der Lage sind, verbindliche Entscheidungen treffen zu können.
In Bezug auf das Thema Datenerhebung wurde deutlich, dass auch hierbei gute Kommunikation ein wichtiger Faktor ist, um an die benötigten Daten zu kommen. So kann beispielsweise mit einem guten Rücklauf von Fragebögen gerechnet werden, wenn der persönlichen Kontakt zwischen den „Lernen vor Ort“- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den befragten Kindergärten und Schulen besteht.
Präsentationen zu diesem Workshop:
Kreis Recklinghausen
Präsentation
Ausführliche Textversion (folgt)
Stadt Erfurt
Präsentation
Ausführliche Textversion (folgt)
Stadt Leipzig
Präsentation
Ausführliche Textversion
Workshop 2 - Brücken in die Schule
Workshop 3 - Übergang Schule - Beruf
Workshop 4 - Lernen in Verbänden und Vereinen
Workshop 5 - Verbesserte Integration durch Bildung vor Ort
Workshop 6 - Durch sprachliches und naturwissenschaftliches Lernen Bildungschancen erhöhen
Workshop 7 - Ansätze bedarfsorientierter Ressourcenbündelung