Übergang Schule–Beruf – ein Unterstützungssystem, kein Reparaturbetrieb
Viele „Lernen vor Ort“-Kommunen stehen vor der Herausforderung hoher Schulabbrecherzahlen, schlechter Übergangsquoten zwischen Schule und Arbeitswelt und einer mangelnden Fachkräftesicherung. Wie der Übergang Schule-Beruf durch eine verbesserte Einbindung der beteiligten kommunalen Akteure optimiert werden kann, stand deshalb als zentrale Fragestellung im Mittelpunkt des Workshops.
Zunächst präsentierten die Vertreter und Vertreterinnen aus drei Kommunen ihre Lösungsansätze: Aus dem Landkreis Barnim wurde die Gesamtstrategie von „Lernen vor Ort“ für den Übergang Schule-Beruf vorgestellt. Sie besteht aus den vier Komponenten Netzwerkbildung, Datenerfassung, individuelle Begleitung und Berufsorientierung. Die Stadt Nürnberg präsentierte mit „SCHLAU“ eine Initiative, die Hauptschülerinnen und -schüler darin unterstützt, eine ihren Interessen und Stärken entsprechende Ausbildung aufzunehmen. Vertreterinnen des Kreises Borken berichteten, wie die Transparenz der Angebote für den Übergang von der Schule in den Beruf erhöht, Qualitätsstandards entwickelt sowie die flächendeckende Umsetzung durch vorhandene Netzwerke verbessert werden können.
In der folgenden Diskussion mit den Teilnehmenden des Workshops wurde deutlich, dass ein zentraler Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Übergangsbereich Schule-Beruf die Schaffung eines Vertrauensverhältnisses zwischen allen relevanten Akteuren am Übergang Schule-Beruf (wie z.B. Ämter, Kammern, Arbeitsagenturen, Jugendhilfe, Sozialamt, freien Trägern, Wirtschaft etc.) ist. Dafür ist es notwendig, den Austausch nicht nur informell zu pflegen, sondern auch – z.B. durch Arbeitskreise, Gremien und Bildungskonferenzen – verbindlich zu vereinbaren. Die Beteiligten sollten jedoch die Möglichkeit haben, sich in ihren Arbeitsfeldern zu profilieren, ohne dabei die Zuständigkeitsbereiche anderer Akteure zu übertreten. Das heißt auch, dass Kooperationen nicht zum Selbstzweck eingegangen werden dürfen, sondern sich auf wesentliche Kernbereiche konzentrieren sollten. Die zukünftige Herausforderung bei der Entwicklung eines kommunalen Managements für den Übergang Schule-Beruf besteht darin, die Rollen der einzelnen Akteure zu klären und zu respektieren, um ein Gleichgewicht zwischen Neutralität und leistungsfähiger Kooperation in Konkurrenz herzustellen.
Präsentationen zu diesem Workshop:
Landkreis Barnim
Präsentation
Ausführliche Textversion
Stadt Nürnberg
Präsentation
Ausführliche Textversion
Kreis Borken
Präsentation
Ausführliche Textversion
Workshop 2 - Brücken in die Schule
Workshop 3 - Übergang Schule - Beruf
Workshop 4 - Lernen in Verbänden und Vereinen
Workshop 5 - Verbesserte Integration durch Bildung vor Ort
Workshop 6 - Durch sprachliches und naturwissenschaftliches Lernen Bildungschancen erhöhen
Workshop 7 - Ansätze bedarfsorientierter Ressourcenbündelung