Im Mittelpunkt des Workshops „Personal, Zeit und Sachmittel gerecht einsetzen. Ansätze bedarfsorientierter Ressourcenbündelung“ stand die Frage, wie es gelingen kann, die Bildungsakteure vor Ort dafür zu gewinnen, ihre personellen, zeitlichen und finanziellen Ressourcen zu bündeln. Dabei standen Kooperationsformen im Mittelpunkt, die eine gemeinsame Entscheidung über die Verwendung von Ressourcen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen vorsehen und die damit zur Herstellung von Bildungsgerechtigkeit beitragen. Zugleich wurde der Frage nachgegangen, inwieweit eine entsprechende Datengrundlage die Entscheidungsfindung erleichtern und die Kooperation befördern kann.
Aus der kommunalen Praxis wurden exemplarisch drei Lösungsansätze für die Fragestellung aufgezeigt:
Der Vertreter der Stadt Mannheim präsentierte das „Mannheimer Unterstützungssystem Schule“ (MAUS), ein modellhaftes und zugleich sehr wirksames Beispiel für die Bündelung staatlicher und kommunaler Ressourcen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen durch gemeinsam vereinbarte schulartspezifische Fördermaßnahmen.
Die Vertreterin der Hansestadt Lübeck erläuterte Zustandekommen und Verwendung des „Lübecker Bildungsfonds“. Dieses Kooperationsmodell zeichnet sich dadurch aus, dass Stiftungen, Kommune und Land jährlich Ressourcen in vereinbarter Höhe einbringen und gemeinsam über deren Verwendung entscheiden. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in Lübecker Kitas und Grundschulen unbürokratisch zu fördern und zu unterstützen.
Der Vertreter der Landeshauptstadt München stellte die „Münchner Förderformel“ vor, ein Datenmodell, das die Verteilung der vorhandenen Finanzmittel für Personal, Gebäude und Sachmittel auf die Kindertageseinrichtungen unter Berücksichtigung der stadtteilbezogenen Rahmenbedingungen ermöglicht. Zugleich liefert dieser Ansatz die Grundlage für innerstädtische Entscheidungen und für die Kooperation mit den Trägern der Kitas.
Die Diskussion verdeutlichte, dass ein enger Zusammenhang zwischen der Herstellung von Bildungsgerechtigkeit und der Steuerung von Ressourcen besteht. Die Entwicklung einer gelingenden Kooperation ist mit dem Aufbau einer gelebten Verantwortungsgemeinschaft verbunden. Dabei wurde es als besonders wichtig angesehen, dass den drei Beispielen ein klarer politischer Beschluss zugrunde lag. Außerdem wurde deutlich, dass in den dargestellten Modellen stets eine bedarfsorientierte Analyse der Ausgangspunkt ressourcenbezogener Kooperation war. Die dafür zur Verfügung stehenden Daten und deren zielführende Auswertung wurden übereinstimmend als wichtige Grundlage für eine funktionierende Kooperation unterschiedlicher Akteure gesehen, wenngleich diese Datenbasis in den drei Beispielen zurzeit noch unterschiedlich ausgearbeitet ist.
Präsentationen zu diesem Workshop:
Stadt Mannheim
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Hansestadt Lübeck
Präsentation
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Landeshauptstadt München
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Workshop 2 - Brücken in die Schule
Workshop 3 - Übergang Schule - Beruf
Workshop 4 - Lernen in Verbänden und Vereinen
Workshop 5 - Verbesserte Integration durch Bildung vor Ort
Workshop 6 - Durch sprachliches und naturwissenschaftliches Lernen Bildungschancen erhöhen
Workshop 7 - Ansätze bedarfsorientierter Ressourcenbündelung